Die besten Zeitungen Europas kommen in diesem Jahr aus Norwegen, den Niederlanden, Portugal, Großbritannien und Deutschland. Insgesamt nahmen 184 Zeitungen aus 25 Ländern am 21. European Newspaper Award teil. In den 20 Kategorien des Wettbewerbs gab es mehr als 4.000 Einreichungen. Außerdem wurden der Jury 286 Online-Projekte aus 11 Ländern vorgelegt. Es wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr multimedia- und datenjournalistische Projekte eingereicht.

Hier zeigen wir die Arbeiten der Hauptpreisträger des 21. European Newspaper Award. In den meisten Fällen sind es sowohl Print- als auch Online-Projekte. Die Online-Projekte sind mit Links versehen.

Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse im Dezember 2019 ist schon einige Zeit vergangen. Darum haben wir bei einigen Preisträgern aktuelle Arbeiten zum Thema Corona-Krise hinzugefügt. Das zeigt, dass visueller Journalismus ein wesentlicher Bestandteil des modernen Zeitungsdesign ist und im Alltag eingesetzt wird.

Das Jahrbuch des 21. European Newspaper Award enthält alle Gewinner-Seiten in den 20 Kategorien. Das Buch hat mehr als 1.400 Abbildungen und wird als USB-Stick geliefert. Zur Bestellung geht es HIER.

Die Hauptpreisträger stellen ihre Arbeiten im Rahmen des Congresses vor, der in diesem Jahr erstmals im Schloss Schönbrunn in Wien stattfindet. Als Termin ist 4. bis 6. Oktober 2020 vorgesehen. Zum Programm und zur Anmeldung geht es HIER.

Die Jury des 21. European Newspaper Award
Die 17 Jury-Mitglieder kamen aus acht Ländern: Spanien, Portugal, Schweiz, Niederlande, Dänemark, Finnland, Griechenland und Deutschland. Es sind Journalisten, Wissenschaftler und Designer.

Ergebnisse des 21. European Newspaper Award

Die besten Zeitungen Europas kommen in diesem Jahr aus Norwegen, den Niederlanden, Portugal, Großbritannien und Deutschland. Insgesamt nahmen 184 Zeitungen aus 25 Ländern am 21. European Newspaper Award teil. In den 20 Kategorien des Wettbewerbs gab es mehr als 4.000 Einreichungen.

Außerdem wurden der Jury 286 Online-Projekte aus 11 Ländern vorgelegt. Es wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr multimedia- und datenjournalistische Projekte eingereicht.

Die Jury des 21. European Newspaper Award
Die 17 Jury-Mitglieder kamen aus acht Ländern: Spanien, Portugal, Schweiz, Niederlande, Dänemark, Finnland, Griechenland und Deutschland. Es sind Journalisten, Wissenschaftler und Designer.

Die Hauptpreisträger „European Newspaper of the Year“
Der Hauptpreis „European Newspaper of the Year“ ist in vier Kategorien unterteilt, um die unterschiedlichen technischen und finanziellen Möglichkeiten der Zeitungen zu berücksichtigen: Lokalzeitung, Regionalzeitung, überregionale Zeitung und Wochenzeitung. In diesem Jahr gibt es zusätzlich einen Sonderpreis, eine „Judges‘ Special Recognition“:

Lokalzeitung: Fædrelandvennen, Norwegen
Regionalzeitung: Leeuwarder Courant, Niederlande
überregionale Zeitung: Público, Portugal
Wochenzeitung: Financial Times – FT Weekend, Großbritannien
Judges‘ Special Recognition: Fuldaer Zeitung, Deutschland

Europas größter Zeitungswettbewerb
Der European Newspaper Award wird von Zeitungsdesigner Norbert Küpper veranstaltet. Er gilt als größter Zeitungswettbewerb in Europa und findet nun bereits zum 21. Mal statt. Ziel ist es, internationale Trends bei Zeitungen in Print und Online zu zeigen und den Austausch kreativer Ideen in Europa zu fördern.

Preisverleihung und Congress in Wien
Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Congresses  in Wien statt. Um geänderten Bedürfnissen der Verlagshäuser gerecht zu werden, wurde der European Newspaper Congress in European Publishing Congress umbenannt. Erstmals tagt der Kongress in Schloss Schönbrunn und zwar vom 4. bis 6. Oktober 2020. In den vergangenen Jahren haben circa 500 Journalisten und Verlagsmanager aus mehr als 30 Ländern an dieser Veranstaltung teilgenommen.

Kontakt
Norbert Küpper
Gutenbergstr. 4
40670 Meerbusch
Germany
Telefon +49 2159 911615
Email nkuepper@newspaperaward.org
www.newspaperaward.org

Jugdes‘ Special Recognition:
Fuldaer Zeitung, D

Jury statement:
Innovation ist das Stichwort der Fuldaer Zeitung. Man will die gedruckte Zeitung stärken und setzt auf eine starke visuelle Präsentation der Inhalte. Die guten journalistischen Themen sollen nicht nur gut geschrieben sondern auch adäquat visuell präsentiert werden.
Jeden Tag wird ein einziges Aufmacherthema gewählt und auf der Titelseite durch ein dominierendes Foto gezeigt. Auf den folgenden Seiten wird dieses Thema des Tages in einer Kombination aus Texten, Fotos und Infografiken präsentiert. Es kann ein lokales, regionales oder überregionales Thema sein.
Die Fuldaer Zeitung weicht damit konsequent vom Aufbau vergleichbarer Zeitungen ab und schafft eine für Regionalzeitungen ungewöhnliche Magazin-Atmosphäre. Zweifellos ein Vorbild für Zeitungen in Europa.

Über die Zeitung:
Die Fuldaer Zeitung erscheint im Berliner Format und hat eine Auflage von ca. 37.000 Exemplaren.

Aktualisierung:
Unten auf dieser Seite sind Beispiele der Fuldaer Zeitung in der Corona-Krise.

Cover und Coverstory
An jedem Tag wird ein einziges Thema groß herausgestellt und auf einer oder mehreren Innenseiten präsentiert. Dabei kommen Fotos, Illustrationen, Infografiken und Texte zum Einsatz. Damit hat die Fuldaer Zeitung einen großen redaktionellen Wandel hin zu visuellem Journalismus vollzogen.

Thema Arktis-Expedition
Die Expedition des Forschungsschiffs Polarstern wird zur Coverstory gemacht. Titel- und Innenseite sind bildbetont. Auf der Innenseite wird der Artikel auf das seitenfüllende Foto gelegt.

Thema Netz voller Hass
Das Thema wird mit Illustrationen visuell dargestellt. Auf der Innenseite werden links und rechts sowie am Fuß der Seite Umfrageergebnisse in Form von Infografiken präsentiert.

Fisch auf den Tisch
Mit diesem Wortspiel beginnt die Zeitung die Coverstory zum Thema Fisch. Die Innenseite hat in der Mitte eine Tabelle mit den beliebtesten Speisefischen.

Steuervorteile für E-Autos
Die Illustration der Titelseite wird auf Seite Zwei fortgeführt. Der Artikel auf der Innenseite wird durch ein Zitat und eine Infografik aufgelockert.

Was von Napoleon blieb
Der Anlass für diese Coverstory: Der 250. Geburtstag des Feldherren. Auf der Titelseite wird eine seiner Uniformen gezeigt. Auf der Innenseite wird in einer alternativen Storyform erklärt, was sonst noch von ihm blieb: unter anderem Zivilrecht, Standesamt, Hausnummern und die Parfummarke 4711.

Gefahren des Rauchens
Anläßlich des Weltnichtrauchertags wird eine Themenseite veröffentlicht. Eine rauchende Zigarette wird zur Visualisierung benutzt. Links und rechts von der Zigarette stehen Erläuterungen über die gefährlichen Inhaltsstoffe.
Das Thema ist in zwei Artikel gegliedert. Am Fuß der Seite wird erklärt, wie man erfolgreich Nichtraucher werden kann.

Wespenplage abgesagt
Die Themenseite wird eingeleitet durch eine große Abbildung einer Wespe. Sehr übersichtlich: Erläuterungen werden rund um das Foto platziert. Am Fuß der Seite werden fünf Fakten über Wespen genannt: Nester, Allergie, Trauben, Hornissen und Behandlung sind die Stichworte.

Die Rückkehr des Bibers
Ein schwimmender Biber bildet den Startpunkt auf der Seite Rechts ist eine filigrane Infografik, die die 26 Biberreviere an der Fulda zeigen.

Thema Spargel
Der Spargel wird seitenhoch abgebildet und nimmt damit die halbe Seite ein. Thema ist die Bilanz der Spargelsaison. Unter dem dreispaltigen Artikel werden noch vier Fakten zum Spargel präsentiert.

Servicethema übersichtlich aufbereitet
Normalerweise liest man in Zeitungen in einem geschlossenen Text, welche Änderungen es bei der Steuererklärung gibt. Die Fuldaer Zeitung macht es anders: Sie präsentiert den Stoff als alternative Storyform gegliedert in sieben Themen. Am Fuß sind weitere Informationen in einer Ergänzungsbox. Sehr leserfreundlich und übersichtlich.

Thema Antisemitismus
Als Blickfang wird eine Kippa in die Seitenmitte gestellt. „Wie sicher sind Juden?“ lautet die Überschrift. Links und rechts außen sind Ergebnisse einer Studie über Antisemitismus in Deutschland. Es werden Torten- und  Balkendiagramme eingesetzt.

Mangelware Bademeister
Die ganze Seite ist mit einem Unterwasserfoto aus einem Schwimmbad unterlegt. Oben sieht man die Beine von Besuchern im Wasser baumeln. Gute Visualisierung und liebevolle Aufbereitung des Themas.

Journal am Wochenende
Der Wochenendteil hat ebenfalls eine Coverstory. In dieser Ausgabe ist es Alexander von Humboldt. Sehr bemerkenswert ist der Artikel auf der Doppelseite: Statt eines fortlaufenden Textes wird das Thema in fünf große und vier kleine Stücke gegliedert. Dadurch kann der Leser selbst entscheiden, ob er alle oder nur einzelne Teile des Artikels konsumieren will.

Die Fuldaer Zeitung in der Corona-Krise
Die folgenden Seiten sind während der Corona-Krise entstanden. Das zeigt: Der Sonderpreis der Jury war eine richtige Entscheidung, denn auch in der Krise zeigt das Team dieser Zeitung Kreativität und starken visuellen Journalismus. Das Ziel ist dabei immer, den Leser noch besser zu informieren.

European Newspaper of the Year,
Kategorie Lokalzeitung: Fædrelandsvennen, Norwegen

Jury Statement:
Auf den ersten Blick auffallend: Die Zeitung ist bildbetont und lokale Themen werden in den Vordergrund gestellt. Fædrelandsvennen ist aber mehr als eine Lokalzeitung. Es gibt beispielsweise auch die Ressorts Inland, Ausland, Sport und Wirtschaft.
Typisch für skandinavische Zeitungen: Inhalte werden großzügig präsentiert. Neben dem dominierenden Bild ist jeder große Artikel mit Infoboxen und anderen Ergänzungen, wie zum Beispiel Zitaten angereichert. Manche Themen werden über zwei bis vier Seiten geführt und mit Infografiken angereichert. Die Typografie ist modern und wird zurückhaltend eingesetzt.
Der Wochenend-Teil ist als Pull-out gestaltet. Hier werden Themen oft über vier bis sechs Seiten präsentiert.
Auch Online ist die Zeitung sehr erfolgreich, denn nahezu 40 Prozent der Abonnements kommen aus diesem Bereich.

Über die Zeitung:
Die Zeitung erscheint im Tabloid-Format und wird geheftet. Sie hat eine Auflage von ca. 23.000 Exemplaren und zusammen mit dem Digital-Bereich 38.000 Abonnenten. Die Zeitung hat 41 Redakteure, 2 Fotografen und 5 Layouter.

Crossmedia-Projekt „Unsere Stadt“
Die hier gezeigten Beispiele sind Teil eines großen crossmedialen Projekts, das den Namen „byen vår“ (Unsere Stadt) trägt. Es sollten die Stärken von Print und Online genutzt werden, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen. Die Redaktion nimmt Bus Nummer 19 und durchquert damit Kristiansand. Anhand von Leser-Statements und Statistiken werden die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den Stadtteilen analysiert.

Link zur Story: https://tinyurl.com/wejbn56

Mads Ommundsen: „Bei Fædrelandsvennen sind wir stolz darauf, täglich zu berichten, aber wir finden auch Platz, um tief und lang zu graben, wenn die Geschichte es erfordert. Und wenn wir das tun, wollen wir, dass die Inhalte in Print und Online glänzen.“

Cover und Coverstory
Die Überschrift lautet sinngemäß: „Fast 2.500 Kinder leben in Armut“. In der Unterzeile heißt es: „In Nor-wegen hat sich die Kinderarmut von 2001 bis 2017 mehr als verdreifacht. Mit ca. 2.500 armen Kindern liegt Kristiansand weit über dem nationalen Durchschnitt.“ Die Story wird über vier Doppelseiten geführt. Es ist eine Kombination aus Bildern, Texten und Infografiken.

Multimedia-Story
Die Redaktion schreibt über diese Story: „Eine Norwegerin lebt alleine in Spanien. Sie ist erkrankt und hat jeden Pfennig, den sie besitzt, dazu benutzt, Hilfe von einem Gestalt-Therapeuten zu bekommen, der eine alternative Therapie praktiziert. Sie verbrachte über 3.000 Stunden damit, aber es ging ihr nicht besser. Als wir sie trafen, war sie pleite und konnte sich keine medizinische Behandlung leisten. Es ist eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Aber es ist eine lange Geschichte. Um zu verhindern, dass die Leser aussteigen, haben wir eine spezielle Artikelpräsentation erstellt. Wir haben zum Beispiel Elemente wie ein laufendes Taxameter, Videos und neue Überschriften zur Gliederung verwendet, um die Leser im Verlauf der Geschichte nicht zu verlieren.

Link zur Story: https://tinyurl.com/angstenspris

European Newspaper of the Year,
Kategorie Regionalzeitung: Leeuwarder Courant, NL

Jury Statement:
Schon auf der Titelseite überrascht die Zeitung ihre Leser durch ungewöhnliche visuelle Präsentation von Themen. Der Aufmacher wird dabei oft im Innern auf einer Doppelseite fortgesetzt.
Durch das Tabloid-Format und die Heftung kann großzügig mit Bildern umgegangen werden. Sie werden oft über den Bund geführt. Insgesamt entsteht ein aufgelockertes magazinähnliches Layout in allen Ressorts dieser Zeitung.
In der Heftmitte ist immer der Lokalteil als Pull-out beigelegt. Am Wochenende sind es insgesamt vier Beilagen: Lokales, Wohnen und Wirtschaft und die Wochenend-Beilage, die ein anderes Layout hat. Hier sind insbesondere Marginalspalten auffallend, die links und rechts außen platziert werden. Reporte, Interview, Hintergrund, Essen und Trinken, Multimedia und Reisen sind die Rubriken.

Über die Zeitung:
Der Leeuwarder Courant erscheint im Norden der Niederlande im Tabloid-Format. Sie wird geheftet. Die Zeitung hat eine Auflage von ca. 65.000 Exemplaren. 45 Journalisten und zwei Layouter arbeiten in der Redaktion.

Titelseiten
Man kann das Konzept der Titelseiten sofort erkennen: Es dominiert immer ein einziges Thema. Hinweise auf weitere  Artikel stehen unter dem Zeitungskopf und rechts. Am Fuß der Seite stehen oft Anzeigen oder ein mehrspaltiger Artikel.

Die Rückkehr des Herings
Die Zuiderzee war einst voller Heringe. Der Fisch verschwand mit der Fertigstellung des Abschlußdeichs. Forscher machten jetzt einen besonderen Fund: Tausende junger Heringe schwimmen im Wattenmeer.

Überlastete Ärzte
Zwei von fünf friesischen Allgemeinärzten konnten in den letzten fünf Jahren wegen Überlastung vorübergehend keine Patienten annehmen. Visualisierung durch eine Sehtest-Tafel.

Milionen für Kunststoff-Testzentrum
Friesland steckt Millionen Euro in die Errichtung eines Zentrums zur Erforschung der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe. Die Visualisierung erfolgt durch Plastikflaschen, die zum Logo für Recycling gebogen wurden.

1997 war die letzte Elfstädtetour
Elfstädtetour ist die Bezeichnung für ein Natureis-Langstrecken-rennen im Eisschnelllauf. Das letzte Rennen ist 8.071 Tage her. Ein neuer Rekord.

Gewächshausbauer mit Finanzproblemen
Der Gewächshausbauer Hartman steht am Rande des Bankrotts. „Vielleicht sind wir in zwei Wochen nicht mehr
da.“ Die Visualisierung erfolgt durch die Kombination einer Gurke mit Euromünzen.

22 Stunden freiwillig im Gefängnis
Eine Journalistin begibt sich für 22 Stunden freiwillig ins Gewahrsam der Polizei. In der Wochenend-Kolumne beschreibt sie ihre Gefühle. Visualisierung durch auseinander gebogene Metallstäbe.

Cover und Coverstory
„F-16 ohne Erlaubnis über dem Watt“ lautet die Überschrift. Das Motiv der Titelseite wird auf der Innenseite fortgesetzt. Das ist ein wichtiger Aspekt: Der Leser sollte anhand der Anmutung, zum Beispiel der Farben oder des Motivs, die Coverstory im Innern problemlos wiedererkennen.

Doppelseite
Der Sportteil beginnt mit einer Story, die von einem großen hochformatigen Bild getragen wird. Sehr gute Platzierung der Überschrift im Bild. Auf der rechten Seite ist eine Schiebespalte, in die ein Freisteller und ein Zitat gestellt wurden. Sehr gut ausbalancierter Weißraum.

Wochenend-Teil
„Widersprüchliche Interessen“ lautet die Schlagzeile auf der Titelseite. Unterzeile: „Es gibt Gedränge auf der Nordsee“. Thema ist der Platzmangel. Naturschutz, Vogelschutzgebiete, Fischerei, Schifffahrt, Militär, Windkraftanlagen: Die Nordsee wird Stück für Stück verplant. Die zweite Seite zeigt eine entsprechend markierte Landkarte.

European Newspaper of the Year,
Kategorie überregionale Zeitung: Público, P

Jury Statement:
Auffallend an Público ist sofort das handliche leserfreundliche Format. Die Titelseite wird immer durch ein großes Bild dominiert. Die Innenseiten sind oft über Doppelseiten layoutet. Die Zeitung setzt auf die großen Themen und damit auch auf ein großzügiges Layout mit reduziertem Einsatz von Frabe und Typografie. Das Ergebnis ist Klarheit, Einfachheit. Publico wirkt wie eine tägliche Wochenzeitung.
Themen des Tages – „Destaque“ – belegen in der Regel die ersten sieben Seiten der Zeitung und verschaffen so dem Leser einen Überblick. Infografiken gehören selbstverständlich zum Alltagsporgramm. Sie sind in Print und Online sehr klar und haben einen dezenten Farb-Einsatz.
Auch in den Online-Kategorien hat Público einige Awards gewonnen, besonders im Bereich Infografiken, animierte Infografiken und Daten-Journalismus.

Über die Zeitung:
Público erscheint hat eine Auflage von 31.500 Exemplaren. Die Zeitung wird im Tabloid-Format produziert, geheftet und beschnitten. Das Online-Angebot gilt als das erfolgreichste in Portugal und wird auch in Latein-Amerika genutzt. Die Zeitung beschäftigt 114 Journalisten, 8 Fotografen und 14 Designer (Digital und Print) sowie 4 Infografiker (Digital und Print).

Titelseite
Die Seite wird fast vollständig vom Aufmacherbild bedeckt. Der Zeitungskopf wurde auf den Buchstaben P reduziert.
Im Bild oder darunter steht die Überschrift. Am Fuß der Seite können noch ein paar Hinweise auf den Innenteil stehen.

Wissenschaft
„Artenvielfalt, die durch die Luft fliegt“ lautet die Überschrift. Im Vorspann heißt es: „Schmetterlinge spiegeln den Verlust der Artenvielfalt in der Insektenwelt wider, weil sie besonders empfindlich gegenüber dem Klimawandel sind. Mindestens 9 % der europäischen Schmetterlinge sind bedroht und die Warnung ist klar: Schmetterlinge halten nicht mit dem Klimawandel Schritt.“ Es werden die 60 Schmetterlingsarten in Portugal gezeigt.

Klimakrise
Die Doppelseite ist der Klimakrise gewidmet. Die Fieberkurve in der Mitte zeigt die weltweite Temperaturentwicklung von 1880 bis heute. Man sieht deutlich, dass die Termperatur steigt.
Das Zitat rechts oben bedeutet sinngemäß: „Wir alle wissen, was zu tun ist. Der wissenschaftliche Beweis ist da. […] Dies ist der Kampf unseres Lebens.“ Es stammt von António Guterres, UN-Generalsekretär.

Daten-Journalismus
Der Einsatz von Impfstoffen in Portugal ist Thema dieser Online Infografken. Im Jahr 1965 wurden Impfstoffe gegen Polio, Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten eingeführt. In Balkendiagrammen wird die Einführung des jeweiligen Impfstoffs mit einer schwarzen Linie markiert. Danach sind diese Erkrankungen nur noch sehr selten aufgetreten.

Dies ist der LINK.

Animierte Infografiken
50 Jahre Flug zum Mond sind Thema der animierten Infografik. Die gesamte Weltraum-Mission wird grafisch
dargestellt. Sie wird angereichert durch Bilder, Filme und Texte, die zwischengeschaltet sind. Am Ende bekommt
man noch viele Detailinformationen über die Raumkapsel, die Raumanzüge und die Astronauten.

Dies ist der LINK.

Público während der Corona-Krise
Die folgenden Seiten zeigen Titelseiten, die während der Corona-Krise entstanden sind. Den Abschluss bildet ein datenjournalistisches Projekt, bei dem die Anzahl der Coronafälle nach Städten aufgelistet wird.

Hier ist der LINK.

European Newspaper of the Year,
Kategorie Wochenzeitung: Financial Times Weekend, GB

Jury Statement:
FT Weekend hat ein beispielhaft klassisch-elegantes Design: sauber, klar und mit Farben, die entwickelt wurden, um weiche Kontraste auf dem Sepia-Papier zu erzeugen, auf dem sie gedruckt ist.
Die Zeitung ist in drei Sektionen gegliedert, die ihr Design gegenüber dem normalen Alltagslayout ändern, sich aber nicht von der ästhetischen Hauptlinie der FT entfernen. Der erste Teil ist nachrichtlich. Teil zwei – „House & Home“ – ist den Themen Grundbesitz, Architektur und Garten gewidmet. Teil drei – „Life & Arts“ – befasst sich mit Style, Reisen, Büchern und Kunst.
FT Weekend ist Teil einer außerordentlichen Erfolgs-Story: Die Zeitung hat mehr als eine Million Abonnenten. Digitale Abonnements machen dabei mehr als drei Viertel der Gesamtauflage aus. Wegen der Bedeutung des Online-Angebots hat die FT auch einige Auszeichnungen in den Online-Kategorien des European Newspaper Award gewonnen.

Über die Zeitung:
FT Weekend erscheint im Nordischen Format und hat eine Auflage von ca. 185 000 Exemplaren. Die Zeitung erscheint in 15 Ländern und hat mehr als eine Million Abonnenten. Für die FT arbeiten 400 Journalisten, ein Fotograf, fünf Layouter.

Titelseite
Der Zeitungskopf ist klar und reduziert. Es gibt keine überflüssigen Texte im Kopf. Es ist immer ein plakatives und gut geschnittenes Bild oben auf der Seite. Überschrift und Vorspann werden in das Bild gestellt. Beim Rücktritt von Theresa May ist unter dem Bild der Artikel, bei Boris Johnson ist darunter eine Linie zur Abtrennung vom nächsten Artikel. Rechts ist jeweils eine Leiste mit Hinweisen auf Themen im Innern.

Innenseiten
Die Innenseiten haben ein sechsspaltiges Raster, das durch Schiebespalten aufgelockert wird. Man kann in die Schiebespalte zum Beispiel einen Bildtext stellen.

Meinungsseite
Auf der Meinungsseite werden am Anfang des Artikels die Autorennamen genannt. Manchmal werden die Autoren auch abgebildet. Zur Auflockerung werden vierzeilige blaue Zwischenzeilen eingesetzt.

FT Big Read
Im Seitentitel wird das Thema genannt. Danach folgt eine zweizeilige Themenzeile. Die Überschrift steht im Bild.
Das Bild ist so bearbeitet, dass Boris Johnson farbig hervorsticht, während alles andere schwarz-weiß gehalten wird. Die Seite wird durch zwei Schiebespalten aufgelockert.

Video zum Klimawandel – Climate Change: What do you want me to say?
Im Vorspann heißt es: „Die Zukunft ist gekommen, um uns zu treffen. Im Vorfeld des UN-Klimagipfels arbeiten die FT und The Royal Court Theatre gemeinsam an einem kurzen Drama, das die Untätigkeit im Bereich des Klimawandels beleuchtet. Die Schauspielerin Nicola Walker, die Nachrichten aus dem Jahr 2050 sprucht, fragt, warum wir nie wirklich gelernt haben, wie man darüber spricht’”.

Link zum Video: HIER.

Interaktives Spiel
Die FT hat ein interaktives Spiel entwickelt, das über die Website gespielt wird. Der Leser spielt einen in Hongkong ansässigen Handelsberater, der Exporteure aus China über die US-Zölle berät, mit denen sie konfrontiert werden.

https://ig.ft.com/trump-china-tariffs/

Überwachung der Luftverschmutzung
In der Einleitung zu dieser Multimedia-Story heißt es: „Die FT bat fünf Korres-pondenten – in Peking, Lagos, London, New York und São Paulo – einen persönlichen Verschmutzungsmonitor für ein bis zwei Wochen mitzuführen und die Ergebnisse aufzuzeichnen. Es ent-standen fünf sehr unterschiedliche Geschichten. Die Ergebnisse waren oft überraschend.“

Link: https://tinyurl.com/y3oga7tc

Der Motor der Globalisierung
Mit 270 Millionen Migranten auf der ganzen Welt übersteigt das Geld, das sie nach Hause schicken, heute die
ausländischen Direktinvestitionen. Die FT analysiert, wie Überweisungen in die ganze Welt fließen und die Wirtschaft in vielen Regionen beeinflussen.

https://tinyurl.com/y3kddq9h

FT während der Corona-Krise
Die folgenden Beispiele zeigen datenjournalistische Projekte der FT, die stetig aktualisiert werden.

Dies ist der LINK.

1. European Newspaper Award (1999)
Local newspaper: Firda, Norway
Regional newspaper: Dagblad de Limburger, The Netherlands
Nationwide newspaper: Die Welt, Germany
Weekly newspaper: no award

2. European Newspaper Award (2000)
Local newspaper: Laagendalsposten, Norway
Regional newspaper: El Correo, Spain
Nationwide newspaper: The Guardian, Great Britain
Weekly newspaper: Die Woche, Germany

3. European Newspaper Award (2001)
Local newspaper: no award
Regional newspaper: no award
Nationwide newspaper: Diário de Noticias, Spain
Nationwide newspaper: Trouw, The Netherlands
Weekly newspaper: Independent on Sunday, Great Britain

4. European Newspaper Award (2002)
Local newspaper: Tønsbergs Blad, Norway
Regional newspaper: Bergens Tidende, Norway
Nationwide newspaper: Ta Nea, Greece
Weekly newspaper: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Germany

5. European Newspaper Award (2003)
Local newspaper: Goienkaria, Spain
Regional newspaper: Heraldo de Aragón, Spain
Nationwide newspaper: Corriere della Sera, Italy
Weekly newspaper: Sunday Tribune, Ireland
Judges‘ Special Recognition: La Voz de Galicia, Spain

6. European Newspaper Award (2004)
Local newspaper: Diario de Noticias, Spain
Regional newspaper: Het Parool, The Netherlands
Nationwide newspaper: De Morgen, Belgium
Weekly newspaper: Sentinel Sunday, Great Britain
Weekly newspaper: Bergens Tidende, Norway

7. European Newspaper Award (2005)
Local newspaper: Östersunds-Posten, Sweden
Regional newspaper: Kleine Zeitung, Austria
Nationwide newspaper: The Guardian, Great Britain
Weekly newspaper: Die Zeit, Germany
Weekly newspaper: Presso, Finland

8. European Newspaper Award (2006)
Local newspaper: Hufvudstadsbladet, Finland
Regional newspaper: Bergens Tidende, Norway
Nationwide newspaper: De Morgen, Belgium
Weekly newspaper: Expresso, Portugal
Judges‘ Special Recognition: Superdeporte, Spain

9. European Newspaper Award (2007)
Local newspaper: The Mayo News, Ireland
Regional newspaper: el Periódico de Catalunya, Spain
Nationwide newspaper: Eleftheros Tipos, Greece
Weekly newspaper: Welt am Sonntag, Germany

10. European Newspaper Award (2008)
Local newspaper: Diári de Balears, Spain
Regional newspaper: Basler Zeitung, Switzerland
Nationwide newspaper: Svenska Dagbladet, Sweden
Weekly newspaper: Athens Plus, Greece
Judges‘ Special Recognition: nrc next, The Netherlands

11. European Newspaper Award (2009)
Local newspaper: Smålandsposten, Sweden
Regional newspaper: Stuttgarter Zeitung, Germany
Nationwide newspaper: i, Portugal
Judges‘ Special Recognition: 24 sata, Croatia

12. European Newspaper Award (2010)
Local newspaper: Diário de Notícias da Madeira, Portugal
Regional newspaper: Bergens Tidende, Norway
Nationwide newspaper: Politiken, Danmark
Weekly newspaper: Sunday Herald, Scotland
Judges‘ Special Recognition: Gealscéal, Ireland
Judges‘ Special Recognition: Frankfurter Rundschau iPad, Germany

12+1. European Newspaper Award (2011)
Local newspaper: Hordaland, Norway
Regional newspaper: Berliner Morgenpost, Germany
Nationwide newspaper: Berlingske, Danmark
Weekly newspaper: NZZ am Sonntag, Switzerland

14. European Newspaper Award (2012)
Local newspaper: Bygdanytt, Norway
Regional newspaper: El Correo, Spain
Nationwide newspaper: De Tijd, Belgium
Nationwide newspaper: Trouw, The Netherlands
Weekly newspaper: Die Zeit, Germany
Judges‘ Special Recognition: Welt am Sonntag Kompakt, Germany

15. European Newspaper Award (2013)
Local newspaper: Hallingdølen, Norway
Regional newspaper: Leeuwarder Courant, the Netherlands
Nationwide newspaper: de Volkskrant, the Netherlands
Weekly newspaper: Welt am Sonntag, Germany
Judges‘ Special Recognition: Moskovskie Novosti, Russia
Judges‘ Special Recognition: público.pt, Portugal

16. European Newspaper Award (2014)
Local newspaper: The Mayo News, Ireland
Regional newspaper: De Twentsche Courant Tubantia, the Netherlands
Nationwide newspaper: Público, Portugal
Weekly newspaper: Sonntagszeitung, Switzerland

17. European Newspaper Award (2015)
Local newspaper: Kvinnheringen, Norway
Regional newspaper: Ara, Spain
Nationwide newspaper: De Morgen, Belgium
Weekly newspaper: Expresso, Portugal
Judges‘ Special Recognition: publico.pt, Portugal
Judges‘ Special Recognition: Souriatna, Syria

18. European Newspaper Award (2016)
Local newspaper: Hufvudstadsbladet, Finland
Regional newspaper: Het Parool, the Netherlands
Nationwide newspaper: Politiken, Denmark
Weekly newspaper: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Germany

19. European Newspaper Award (2017)
Local newspaper: Tageblatt, Luxemburg
Regional newspaper: De Limburger, the Netherlands
Nationwide newspaper: Handelsblatt, Germany
Weekly newspaper: Morgenbladet, Norway

20. European Newspaper Award (2018)
Local newspaper: Sunnhordland, Norway
Regional newspaper: Adresseavisen, Norway
Nationwide newspaper: Het Financieele Dagblad, The Netherlands
Weekly newspaper: der Freitag, Germany

21. European Newspaper Award (2019)
Local newspaper: Fædrelandsvennen, Norway
Regional newspaper: Leeuwarder Courant, the Netherlands
Nationwide newspaper: Público, Portugal
Weekly newspaper: Financial Times – FT Weekend
Judges‘ Special Recognition: Fuldaer Zeitung, Germany